Was sich sonst so an miesem Karma über eine ganze
Saison verteilt, kam am Sonntag in nur einem Spiel der mA zusammen:
Fehlende Einstellung, geringe Konzentration, Wurfpech, eigenwillige
Schiedsrichter, ein erstarkender Gegner... und so ging das Spiel gegen
die Randberliner mit 19:27 verloren.
Nach Siegen in der Quali und in der Vorbereitung nahmen manche den
Gegner trotz Warnungen der Trainer wohl doch zu sehr auf die leichte
Schulter. Die fehlende Spannung und Konzentration waren von Anfang an
spürbar. Während die Abwehr noch ganz gut stand, haperte es im Angriff;
es gab viele technische Fehler und schlechte Entscheidungen. So lag man
bald in der ersten Halbzeit immer so zwei, drei Tore hinten. Aber
dennoch war der Wille zu spüren, sich zusammenreißen zu wollen. Und
immer, wenn man sich anschickte, den Anschluss wieder herzustellen,
hatten die Schiedsrichter was dagegen. Zunächst nie mit dramatischen
Fehlentscheidungen, aber immer so, dass der Flow unterbrochen wurde.
11:14 zur Halbzeit. Nix passiert. Alles noch zu reparieren.
Aber der Bad-Karma-Day setzte sich fort. Jetzt kam noch extremes
Wurfpech mit sechs Pfosten und Lattentreffern dazu, zum Teil mit so
Spezialitäten wie „zwei mal Innenpfosten und wieder rausspringen“. Und
jetzt legten auch die Schiedsrichter noch eine Seltsamkeitsschippe
drauf: Schritte waren egal, Behinderung beim Anwurf wurde ignoriert,
Trikot ziehen im Gegenstoß genauso, der angedrohte Wurf ins Gesicht bei
Manndeckung übersehen, dafür sauberes begleitendes Abwehrverhalten
geahndet, vier 7-Meter auf der einen, keiner auf der anderen Seite
gegeben, und dennoch gilt... An einem normalen, konzentrierten Tag hätte
die mA auch diese Seltsamkeiten weggeatmet, oooommmmmhh, und den Sieg
eingefahren, am Bad-Karma-Tag nicht. Zumal mit der immer konkreter
werdenden Aussicht auf den Sieg nun auch Lichtenrade sehr vieles gelang
und ihr Torwart in der zweiten Hälfte einen Sahnetag erwischte. Auch die
vogelwilden Versuche der mA, es zum Ende noch einmal umzubiegen,
blieben erfolglos und Lira fuhr den Sieg ein.
Ärgerlich, aber es zeigt, dass trotz breitem und talentierten Kaders
die Einstellung und Konzentration die entscheidenden Größen bleiben, um
erfolgreich zu sein. Nun findet man sich in der unteren Tabellenhälfte
der noch jungen Saison wieder mit dem schweren Auswärtsspiel gegen
Schwerin vor der Nase und der anschließenden Herbstferienpause. Ein
ausgeglichenes Punktekonto wäre da wichtig, daran ist aber nach dem
Spiel vom Sonntag nicht zu denken. Erst einmal muss der Rhythmus wieder
gefunden werden.
SG OSF Berlin - VfL Lichtenrade
19:27 (11:14)