09 Nov
Ü60 Friedenauer TSC vs Sperber Neukölln 1:5 (1:2)
Torschützenkönig Helmut Schulze
01 Dez
Altliga Ü60
Wilder Ritt!
So was hatte es auf dem „Wiesi“ lange nicht gegeben. Zumindest nicht wenn die 60er in der aktuellen Saison auf dem Kunstrasen aufliefen. Schiedsrichter Matthias Haase hatte gerade erst zum Anstoß in seine Pfeife geblasen, da schnappte sich Turabi Topgül den Ball, sprintete über rechts nach vorn, schlug zwei Haken und versenkte die Kugel wuchtig rechts unten ins Eck. 22 Sekunden war die Partie zwischen Friedenau und Mahlsdorf jung. An der Seitenlinie rieben sich Auswechselspieler und Zuschauer erstaunt die Augen. „Ja, ist denn heut` schon Weihnachten?“ Mahlsdorf war völlig von der Rolle. Denn bereits drei Minuten später erhöhte Helmut Schulze auf 2:0.. Sensationell, sicherlich! Aber die Einstellung stimmte und der Plan ging auf: Bissiges, frühes Anlaufen, Gegenspieler stressen, aufmerksam die Räume schließen. In den Reihen von Mahlsdorf wurde es fix laut. Wenn man hier und heute nicht untergehen wollte, musste man schleunigst eine Reaktion zeigen. Gesagt, getan. Die Gäste zogen das Spiel nun in die Breite. Der FTSC fühlte sich vielleicht zu sicher, träumte zu früh vom ersten Sieg in dieser so schweren Saison. Die Räume wurden größer, die Abstände zu den Gegenspielern leider auch. Immer wieder flogen jetzt gefährliche Bälle aus der zweiten Reihe Richtung Carsten von Kasten van Ryssen, … sorry, … Richtung Kasten von Carsten van Ryssen, der wieder das Tor hüten durfte. So viel vorweg: Für den Ersatz-Keeper war es ein sehr durchwachsener Abend. Mit den fest getretenen, hohen, blitzgefährlichen Flanken und Abschlüssen hatte er so seine liebe Not. Was allerdings zum Teil auch an seinen undiszipliniert verteidigenden Vorderleuten lag, die nunmehr viel zu weit von ihren „Leuten“ standen. Das Spiel kippte. In der 7. Minute gelang Mahlsdorf mit einem Strahl aus 20 Metern der Anschlusstreffer. Mitte der ersten Hälfte folgte der Ausgleich. Friedenau bekam in dieser Phase einfach keinen Zugriff mehr. Wirbelwind Topgül verhedderte sich das ein oder andere Mal mit seinen Dribblings im dichten Geflecht der Mahlsdorfer Abwehr. Pässe kamen zu ungenau oder landeten beim Gegner. Folgerichtig legten die Gäste nach. Acht Minuten vor der Pause stand es 2:4. Mahlsdorf war wieder obenauf. Und wurde schluderig. Friedenaus Neuzugang Adnan Köse nutzte eine Unachtsamkeit. Quirlig durchkreuzte er das Mittelfeld, entdeckte eine Lücke und hämmerte die Kugel aus knapp 15 Metern Entfernung ins Tor. Friedenau war wieder im Rennen.
Die zweite Hälfte begann wie die erste. Friedenau wollte sich nicht geschlagen geben. Setzte den Gegner konsequent unter Druck und wurde belohnt. Wenn auch glücklich. Nach einem (diskussionswürdigen) Handspiel netzte Topgül per 9Meter zum verdienten Ausgleich ein. (32.) Bis etwa zur Mitte des zweiten Durchgangs hatte Friedenau die Partie prima im Griff. Und was durchkam, bügelten konsequent Brombosch und Käßemodel aus. In der 51. Minute vergab Topgül eine 196prozentige Chance, frei vor dem Tor stehend. Und wenig später lenkte Mahlsdorfs Keeper mit einer Glanzparade einen wunderbaren Fernschuss von Bernd Birkhoff um den rechten Außenpfosten. Friedenau hätte den Sieg davontragen können. Er wäre aufgrund der engagierten und couragierten Vorstellung in Hälfte Zwo sogar durchaus in Ordnung gegangen. Stattdessen wollte der FTSC das Unentschieden über die Zeit retten. Konzentration und Kräfte ließen nach. Und so kam, was eigentlich nicht kommen durfte. Käßemodel versuchte mit letzten Kräften vergeblich seinen losspurtenden Gegenspieler mit fairen Mitteln zu stören. Van Ryssen tauchte runter, war noch mit den Fingerspitzen dran, doch das Geschoss klatschte vom Innenpfosten ins Tor. Die 4:5 Führung für Mahlsdorf in der 58. Minute. Und ein echter Wirkungstreffer. Mit dem Schlusspfiff erhöhten die Gäste noch auf 4:6, in einem aufregenden, sehr fairen Landesliga Fußballspiel.
Am Montag, den 2.12.24 um 20:15 Uhr, treten Friedenaus 60er beim TSV Rudow an.
Autor: CvR
Team: Carsten van Ryssen (Tor), Bernd Birkhoff, Hans Brombosch, Helmut Schulze, Thomas Käßemodel, Turabi Topgül, Heinrich Bollenbach Schöfer, Werner Hertwig, Adnan Köse, Burkhard Kühn