09 Nov
Ü60 Friedenauer TSC vs Sperber Neukölln 1:5 (1:2)
Torschützenkönig Helmut Schulze
06 Mai
Altliga Ü60
Sachsen im Mai
Am
Anfang stand der Bus…am Ende auch…
Bevor ich mich in zum Teil
philosophischen Anwandlungen völlig verstricke zunächst an alle,
die zum Gelingen dieser Fahrt beigetragen haben, ein ganz großes
D
A N K E
Das
gilt besonders für die Organisatoren (die Namen sind der Redaktion
mehr als bekannt), die im Vorfeld, als auch während der Fahrt alles
gegeben haben, was nicht immer leicht ist bei einem solchen Haufen Pubertierender der Altersklasse 60+.
Da
es für mich einfacher ist, wird das in der Folge Geschriebene auch
nur meine persönliche Sicht widerspiegeln, zum Teil auch unter dem
Einfluss von dem das Bewusstsein erweiternder Getränke, die es, auch
das sei der Sicherheit halber erwähnt, in ausreichender Anzahl vor
Ort gab.
Wie
alles begann…
Die
Planung einer solchen Fahrt erfordert für die Organisatoren***innen,
wie auch außen, ein hohes Maß an Geduld und Kenntnis
psychologischer Vorgänge in Köpfen der männlichen Ü60
Klasse.
Also wurde bereits knapp ein Jahr vor Fahrtantritt damit
begonnen die Fäden für die dann stattfindende Fahrt zu spinnen, um
am Ende vorab alles geklärt zu haben. Gelang dies auch? Mitnichten,
denn dann würde es dieser Beschreibung der Geschehnisse nicht
bedürfen…
Selbst gehörte ich zu diesem Zeitpunkt nicht in den
Kreis der potentiellen Teilnehmer der Fahrt, da andere Termine
anstanden. Erst gut eine Woche vor Beginn entschloss ich mich dann, daran teilzunehmen…mit den bekannten nicht mehr in der eigenen
Psyche zu löschenden Erinnerungen…
Ob meine Teilnahme dazu
beigetragen hat Dinge kompliziert zu machen, liegt in der
Betrachtungsweise der Beteiligten.
Tag
1
Abfahrt
für eine der Fahrgemeinschaften war am Donnerstag den 2.Mai um 9:30
Uhr. Nicht unerwähnt sollte hierbei bleiben, dass es kurz vorher
leichte Dissonanzen bezüglich des Transportfahrzeugs gegeben haben
könnte. Verfügte das letztlich genutzte Fahrzeug französischer
Bauart über ein leidlich funktionierendes Navigationssystem und vier
Türen, so fehlte doch ein funktionierender Kühlschrank für den
Transport unbedingt benötigter Getränke am Zielort, als auch
wichtiger Zubehörteile wie z. B ein funktionstüchtiges HDMI Kabel,
dass zur Grundausstattung eines bequemen Campingmobils eines
bekannten Herstellers aus dem Land der aufgehenden Sonne stammt, gehört. Doch dazu später mehr.
Die Anfahrt zum Zielort verlief
ohne große Probleme. Vorne saßen die beiden Organisatoren (ohne
innen), hinten die beiden um ihre Herzschlagfrequenz besorgten
Patienten, die sich über technische Probleme bei
Herztransplantationen austauschten.
Angekommen am Zielort dann der
erste und beileibe nicht letzte WOW Effekt. Das Haus erfüllte alle,
aber auch alle Wünsche, die man sich hätte wünschen können. Die
Zimmer wurden ausgewählt, für das Orgateam gab es selbstredend die
„belle Etage“ unter dem Dach mit angrenzender Sauna. Sollten doch
die anderen sehen, wo sie bleiben..
Der mitgeführte, nicht
benötigte, und natürlich auch nicht gekühlte Weißwein, landete im
Kühlschrank und wurde von den nach und nach anreisenden Teilnehmern,
wenn auch nahezu ungekühlt, auch sofort in Beschlag genommen. Was
für eine Bande ausgetrockneter und dürstender Ignoranten…
Und
dann traf ein Fahrzeug mit nur einer Person ein, die Frage lautete
nur >>Wo sind die beiden anderen?<< Scheinbar gab es wohl
im Vorfeld Probleme wegen der Beladung des Fahrzeuges, was ein
weiteres Fahrzeug erforderte, das dann aber auch an der
Beladungsgrenze eintraf. Ü60 eben, was auch sonst. Eines der 5l
Fässer Bier war dann bereits wenige Minuten nach Anlieferung leer,
was für den Durst der Teilnehmer spricht, oder besser gesagt für
deren Gier nach Gerstensaft.
Als dann nun endlich alle da waren,
gab es in einem im Ort ansässigen Restaurant endlich Futter für
alle. Manche entschieden sich für die linke Seite der Speisenkarte
(Speisen) manche für die rechte Seite (Preis derselben). Letztlich
wurde das Personal gut entschädigt für manch freundlichen Spruch
der nun bereits recht lustigen Truppe…
Am Abend gab es dann noch
ein Treffen der zukünftigen potentiellen Bundestrainer, die die
Spielweise der beiden Kontrahenten Leverkusen und Rom brillant, wenn
auch in einfachen Worten, analysierten. Die Nacht verlief dann ohne
dass ein nennenswertes Eingreifen durch die Nachtschwester
erforderlich gewesen wäre.
Tag
2
Um
8:30 Uhr begann dann das für 9:00 Uhr angesetzte Frühstück. Die
zeitliche Differenz resultiert aus der Tatsache, dass Einzelkinder
anwesend waren, die ihre Nutellavorräte aufzustocken gedachten.
Als
besondere Delikatesse gab es warmes Flüssigei in der Schale, dass
erst durch eine weitere Erwärmung in einen anderen Aggregatzustand
versetzt wurde…Jugend forscht eben auch im Alter…
Nach dem
Frühstück dann, die in der erweiterten
Planung
angekündigte, „Wanderung“ von ca. 6 km. Mit Fähre und pünktlich
am Bahnhof eintreffender DB ging es dann nach Rathen, wo die
Wanderung zur Bastei beginnen sollte und auch begann. Der Aufstieg
zur Bastei gestaltete sich doch etwas steiler als erwartet. Oft kam
es zu Staus, da die entgegenkommenden Massen…was machen die Leute
eigentlich schon um diese Zeit dort...sich mit den Aufsteigenden in
einer Art Nadelöhr trafen. Oben angekommen gab es dann auch das lang
ersehnte Kaltgetränk, das sich die Wanderer verdient hatten. Zwei
der Teilnehmer blieben zuvor auf halber Strecke zurück, um bei einem
möglichen plötzlichen Wetterumsturz mit Hagel und Schnee von der
Basisstation aus für Hilfe sorgen zu können.
Dann folgte der Weg
zu den Schwedenlöchern. Leider war der Zugang zu diesen durch einen
Zaun versperrt. Ein am Zaun stehender Ranger erklärte freimütig und
ausdauernd den Grund : die Schuld lag beim Amt.
Also nahm die
dezimierte Gruppe eben einen „kleinen“ Umweg in Kauf, um zur
Basisstation zurückzukehren. So wurden dann aus 6 km Wanderung eben
mal 10 km (gefühlt waren es >16 km), aber was soll's: der Spaß, und
der war da, stand im Vordergrund. Auf dem Weg zurück gab es dann
noch einen kurzen Tankstopp in der „Teufelsschlucht“. Für ein
Bier, Kaffee, Eis und warmen Apfelstrudel reichte die Zeit, um dann
rechtzeitig wieder an der Basisstation zu sein, wo uns das
zurückgebliebene „Rettungsteam“ mit offenen Armen empfing, denn
schließlich brauchten sie nicht einzugreifen, um uns zu retten. Die
ihnen erstatteten Auslagen für die Wache wanderten ohne Zögern in
die Mannschaftskasse, ein feiner Zug, danke dafür.
Wieder in Bad
Schandau angekommen stürzten sich die Wanderer plus der zu Hause
Gebliebenen mit unglaublicher Gier auf das in der Zwischenzeit
zubereitete Gulasch, wobei sich der Verdacht, dass die Köche den für
die Soße benötigten Rotwein selber getrunken haben, als völlig
haltlos erwies. Das Essen war der hungrigen Gruppe genehm, auch dafür
meinen persönlichen Dank. Na und dann folgte der übliche Ablauf
einer solchen Fußballfahrt, es wurde in der romantischen
Nostalgiekiste gekramt. Wer wann gegen wen aus welcher Position
geschossen hatte, wann der Trainer wen nicht aufgestellt hatte bei
welchem Wetter wurde mit höchster Genauigkeit widergegeben. Ein
klares Zeichen dafür, dass im Alter das Langzeitgedächtnis noch
bestens funktioniert. Eines war allerdings anders als in der Jugend:
die Bande ging früh in die Zimmer, Alter braucht eben
Schlaf.
Nebenbei sei noch erwähnt, dass während der Wanderung
jede Menge Wissen aus früheren Reisen einzelner vermittelt wurde.
Wenn auch der eine oder andere diese Geschichten bereits das eine
oder andere Mal gehört zu haben schien, so hatten die Neuen im Team,
die noch keine 30-50 Jahre dabei waren, viel Freude beim Zuhören. So
erfuhr man unter anderem, dass der „König von Kampala“ (der Name
ist der Redaktion mehr als bekannt) den Berg Pumo Ri mit über 7000 m
Höhe schätzte (es sind sogar 7161 m), die Scherpas der höchsten
Kaste angehören und die Rai auch Gepäck schleppen. Auch hier wieder
mal ein Danke für die spannenden Berichte aus anderen, fernen Teilen
der Welt.
Tag
3
Nach
dem obligatorischen Frühstück um 9:00 Uhr, zu dem auch fast alle
pünktlich um 8:30 Uhr erschienen, gab der Reiseleiter den Ablaufplan
des Tages bekannt. Mit dem Wanderschiff ging es dann in Richtung
Schmilka, vorbei an einer wirklich malerischen Küste mit
eindrucksvollen Sandsteingebilden. Einige Teilnehmer erhielten von
einem erfahrenen Segler weitere weitreichende Informationen über
nautische Verkehrsregeln und Geschichten aus der Seemannskiste.
Angekommen in Schmilka folgte dann die Besichtigung der restaurierten
Mühle, der historischen Bäckerei, sowie der Brauerei, die mehrere
Biersorten ausschließlich traditionell herstellt. Fachliche Fragen
von einigen der Teilnehmer wurden geduldig ertragen, um dann endlich
zur Bierprobe zu kommen. Die Bewertung der drei Biere war
unterschiedlich und mir selbst unerklärlich, da Gerstensaft mir
nicht geheuer ist…blieb also mehr für die anderen übrig…
Kurz
entschlossen gab es noch einen Imbiss bestehend aus
Gemüse/Zwiebelkuchen sowie Rauchwürsten mit Brot aus der
Bäckerei.
Leider gelang es dem Reiseleiter lediglich, ein halbes
Stück des Gemüsekuchens zu ergattern, bedingt durch den Heißhunger
der anderen Teilnehmer.
ORDNUNGSRUF…So geht das nicht Leute, das
muss anders werden, denn gäbe es die Planung nicht, dann gäbe es
statt Schiffsfahrten, Wanderungen und Besichtigungen nur Langeweile.
Also bessert Euch.
Zurück ging es dann mit dem Bus, denn ein
Grillabend war ja in der erweiterten
Planung
angekündigt worden. Durch den spontanen Entschluss dreier Teilnehmer
bereits vorher abzureisen, entstand kurzfristig Unsicherheit über
den Ablauf des Abends. Der Einkauf wurde schnell an andere delegiert
und am Ende blieb mehr Grillkost, wie nicht anders zu erwarten, perfekt vom „König von Kampala“ gefertigt, für die
Verbliebenen übrig. Aber auch dieser Abend endete vor Mitternacht,
um die sich bereits ins Zimmer zurückgezogenen Personen nicht in
ihrer Nachtruhe zu stören.
Tag
4
Der
Abreisetag verlief nahezu geräuschlos. Frühstück, Aufräumen
und…einen der Schlüssel zu suchen…dessen Neubeschaffung sonst
die Mannschaftskasse der folgenden Jahre im Voraus geplündert hätte.
Aber dieser Schlüssel lag dann plötzlich da, wo er hätte liegen
sollen.
Zu erwähnen sei noch, dass durch die bestens organisierte
Einkaufsplanung und deren Durchführung ein Überschuss blieb, der in
die Mannschaftskasse überging. Dann reisten die verbliebenen
Teilnehmer ab, die meisten mit dem Auto, einer mit dem Rad (ohne E).
Für diese besondere Leistung ziehe ich meinen Hut, Chapeau mein
Lieber, das nenne ich sportlich.
Alle trafen dann wohlbehalten
wieder in Berlin ein, wobei einer seine Schlüssel und Telefon im
Auto des Fahrers liegen ließ…soll ja mal vorkommen…
Fazit
Eine
durchweg gelungene Fahrt mit vielen Höhepunkten in allen Ebenen. Mal
launig, mal launisch, so wie es eben bei Friedenau sein muss.
Also
auf ein Neues, vielleicht sogar mit einem Bus mit Kühlschrank und
anderen voll bestückten PKW. Und wer mault, der soll selbst mal
Reiseleiter spielen…aber wer könnte das sein?...
Und nun ist
endlich Schluss, vorher aber nochmals an die beiden, die das
vorbereitet haben ein dickes DANKE.
Die Namen muss ich nicht nennen, sie dürften wohl jedem bekannt
sein.
der Chronist hat fertig