09 Nov
Ü60 Friedenauer TSC vs Sperber Neukölln 1:5 (1:2)
Torschützenkönig Helmut Schulze
20 Apr
Friedenauer TSC - SC Schwarz-Weiß Spandau 4:2
Wichtiger Sieg im Kellerduell
Es
fällt schwer einen neutralen Bericht über dieses Spiel zu
schreiben. Zwei Möglichkeiten bieten sich an. Zum einen die
satirische, zum anderen etwas schöner darzustellen als es ist.
Nun
denn versuchen wir eine Mischung aus allem.
Vorweg jedoch Respekt
an die Mannschaft aus Spandau, die mit erst vier Punkten aus 18
Spielen zu jedem Spiel antritt. Das zeigt Moral.
Heute stand also
das Kellerduell der Staffel an, bei dem es für Friedenau darum ging
Anschluss an die beiden noch mit im Tabellenkeller stehenden
Mannschaften, SCC und Stern 1900, zu bekommen und somit die Spannung
im Abstiegskampf beizubehalten.
Also keine langen Vorreden, dieses
Vorhaben gelang, denn am Ende stand ein 4:2 Sieg gegen einen
harmlosen Gegner. Aber das Ergebnis spiegelt den wirklichen
Spielverlauf nicht wider, ein 10:3 wäre wohl passender gewesen.
In
den ersten zehn Minuten zeigte sich die Schwäche der Mannschaft, die
sie nahezu die gesamte Saison mit sich herumschleppt. Es fehlten
Zuordnung, Laufbereitschaft und der letzte Wille etwas zu bewegen.
Nach diesem schwachen Auftakt aber fing sich die Mannschaft und
begann sich ihrer Tugenden aus der fernen Vergangenheit zu erinnern.
Es wurden kurze Pässe gespielt und der Weg zum Tor gesucht. Leider
endeten diese Versuche eher unglücklich oder der Torwart des Gegner
stand immer richtig. Selbst aus klaren Möglichkeiten wurde nichts
gemacht, es war für die am Spielfeldrand stehenden Zuschauer kein
schöner Anblick. Irgendwie aber klappte es dann doch und Uwe Neitzel
machte mit einem Flachschuss in die lange Ecke das 1:0. Das
offensichtlich wie das Klingeln eines Weckers, der die Mannschaft aus
ihren Träumen holte, denn nur eine Minute später erzielte Fred
Werner mit einem mächtigen Schuss in den Winkel das 2:0. Tor des
Monats? Aber sicher, wenn denn die Kameras der ARD rechtzeitig
aufgebaut worden wären. So aber bleibt nur die Erinnerung.
Und
nach nur drei weiteren Minuten dann das 3:0 durch Jean Hannawald, der
mit einem feinen Schuss mit dem Außenspann den Ball in die lange
Ecke setzte. Mit diesem Ergebnis ging es dann in die Halbzeit.
In
der Pause wurde dann ausdrücklich darauf hingewiesen zu Beginn der
zweiten Halbzeit nicht die üblichen Fehler zu machen, die in den
vergangenen Spielen die zu Toren des Gegners führten. Alle nickten
brav, schienen aber ihre Hörgeräte ausgeschaltet zu haben, dann
unmittelbar nach Wiederanpfiff lag der Ball im Netz von Friedenau.
Wie das passieren konnte? Keiner wusste es. Aber zum Glück führte
dieses Gegentor nicht zu der befürchteten Schockstarre, denn es
ergaben sich nun Möglichkeiten im Minutentakt. Birkhoff, van Ryßen,
Werner und der heute vorne sehr unglücklich, aber hinten ordnend
agierende Apelt vergaben beste Chancen, teils eigensinnig ohne den
Mitspieler zu sehen, teils unglücklich, manchmal kläglich. Das 4:1
von Carsten van Ryßen passte dann auch irgendwie in diese Mischung
von Slapstick und weniger komischen Einlagen. Es bedurfte hierbei
einiger Versuche den Ball ins Netz zu befördern, das Bein eines
Gegners, ein abgefälschter Schuss und dann durch die Beine des
Torwarts. Was für ein Huf, die Cobra hatte gnadenlos zugeschlagen.
Im Gefühl des sicheren Sieges verflachte dann das Spiel mehr und
mehr und plätscherte dem Ende entgegen. Sieben Minuten vor dem Ende
verhinderte dann Andreas Sachse waagerecht in der Luft liegend mit
einer tollen Parade den Anschlusstreffer der Spandauer. Auch hier
hätten Kameras durchaus ihre Berechtigung gehabt, um diesen
artistischen Moment festzuhalten.
Und nur eine Minute dann das
Gegenteil von toll. Einen Schuss aus gefühlt 25m sahen weder die
Abwehrspieler noch der eben so katzengleich haltende Torwart. Ein
durchaus vermeidbarer Treffer.
Wollte man ein Fazit ziehen, dann
sähe das in etwa so aus:
Zwei Mannschaften die zu Recht am Ende
der Tabelle stehen zeigten ein Spiel das Friedenau mehr als verdient
gewann. Spandau zeigte Moral, trotz des letzten Tabellenplatzes und
Friedenau ließ ab und an auch wieder mal Spielzüge aufblitzen, wie
man sie aus den vergangenen Jahren kannte. Auch hier stimmte die
Moral, denn die Mannschaft fand nach Anfangsschwierigkeiten zum Spiel
und zeigte in der Abwehr wieder bessere Zuordnung. Vorne ist viel
Luft nach oben, die Trefferquote ist zu gering. Heute reichte das,
bei einem stärkeren Gegner dürfte das aber schwierig werden. Aber
es gab schon weit schlechtere Auftritte in dieser Saison und erst am
Ende steht fest, wer wo in der Tabelle steht. Friedenau kann es also
noch schaffen, muss es aber wollen, dann wird was daraus…
W.H.