08 Nov
Spielbericht Ü50: SC Charlottenburg-Friedenauer TSC 0:4
Bis zum Schluss
15 Aug
Altliga Ü50
In The Heat Of Neukölln!
Gut, es war Freitag der 13. Und es waberte eine Bullenhitze über dem Kunstrasenplatz beim DJK SW Neukölln. Noch gegen 19:30 Uhr lümmelte der Balken des Thermometers bei 27 Grad Celsius. Und die umhertanzenden Mücken freuten sich im schwülen Lüftchen auf Schweiß triefende Opfer aus Friedenau. Aber das sollen keine Entschuldigungen sein.
Nach dem erfolgreichen Testspiel gegen Stern 1900 II (2:0) wurde es endlich ernst. In der ersten Runde im Berlin Pokal der Altliga Ü50. Schiedsrichter Bernd Pantemöller wies die Teams noch einmal auf die überarbeitete Handregelung des DFB hin und erläuterte das Prozedere im Falle eines Unentschiedens nach 60 Minuten. Elfmeterschießen hatten beide Teams überhaupt nicht auf dem Plan. Es sollte anders kommen.
Die Anfangsminuten in Halbzeit 1 begannen recht verhalten. Neukölln wirkte einen Tick ambitionierter. Das Team des Friedenauer TSC um Kapitän Frank Apelt ließ den Ball kontrolliert durch die eigenen Reihen laufen. Der erste Warnschuss Richtung Neuköllner Tor prallte in der 7. Minute vom Rücken des Schiedsrichters ins Aus. Wenig später verfehlte ein satter Weitschuss von Grossmann nur knapp sein Ziel. Neukölln schien beeindruckt, leichte Abspielfehler häuften sich. Friedenau wurde mutiger. Ein feiner Konter (9. Min) über Apelt und Giese konnte von der Neuköllner Abwehr in letzter Not zur Ecke geklärt werden. Fünf Minuten später strich ein strammer Schuss des aufgerückten Abwehrspielers Uwe Neitzel knapp an der Neuköllner Kiste vorbei. Mitte der ersten Halbzeit schien Neukölln von der Rolle. Es wurde laut in ihren Reihen. Und in der 18. Minute noch lauter! Stephan Porsch erkämpfte sich im Fünfer des TSC den Ball, schaute kurz hoch, leitete das Spielgerät präzise weiter zu Giese, der perfekt in den Lauf von Werner durchsteckte. Der Stürmer verwandelte nach feinem Doppelpass mit Sven Kriese humorfrei zum 0:1. Hammertor! Und es ging unterhaltsam weiter. Die Männer von DJK SW Neukölln haderten, Friedenau provozierte Ballverluste und lauerte auf Konter. 23. Minute: Der eingewechselte van Ryssen behauptete den Ball gegen einen Neuköllner Mittelfeldspieler, zog Richtung Tor und passte durch die Mitte auf den links gestarteten Grossmann, dessen Schuss nur knapp am Pfosten vorbei sauste. Feines Direktspiel aus einer gut sortierten, achtsamen Abwehr, gescheite Bälle in die Tiefe. Auch mal ein gefährlicher Schuss aus der zweiten Reihe, wie der von Andree Kunz in der 27. Minute. Das sah richtig gut aus. Den krönenden Abschluss der ersten Halbzeit setzten Fred Werner und Carsten Giese in der letzten Spielminute. Ein geschmeidiges Doppelpassspiel vergoldete Giese mit seinem Treffer zum 0:2. Nun, es hätte zur Pause gut und gerne 0:3 oder 0:4 für den TSC stehen können. Wobei auch die Gastgeber zu guten Torchancen kamen.
Auch die ersten zwingenden Ballaktionen zu Beginn der zweiten Halbzeit gehörten den Gästen aus Friedenau. In der 31. Minute verloren die Hausherren den Ball in der Vorwärtsbewegung. Giese leitete die Kugel fix auf den durchgestarteten Neitzel weiter, der - einen Tick zu überhastet - am Neuköllner Kasten vorbei zielte. Und in der 34. Minute scheiterte leider auch ein traumhafter Tempogegenstoß über Apelt, Werner und Giese am hervorragend reagierenden Neuköllner Schlussmann.
Bis heute gilt auf allen Fußballplätzen der Welt die bittere Gesetzmäßigkeit: Wenn du vorne nicht triffst, rappelt`s hinten. Den Wendepunkt für die bis dato sehr ordentliche Vorstellung des Friedenauer TSC markierte Minute 42. Mit leicht ausgestelltem Oberarm blockt Thorsten Schönfelder einen kräftigen Schuss des Gegners aus kurzer Entfernung. Elfmeter! Vertretbar. Neukölln verkürzte auf 1:2. Das Schicksal nahm seinen Lauf.
Schwarzweiß bekam nun deutlich mehr Präzision in seine Aktionen, Blauweiß keinen entscheidenden Zugriff mehr auf das Spiel. Nach einem unglücklichen Ballverlust in der Hälfte Neuköllns fiel in der 49. Minute der durchaus verdiente Ausgleich für die Hausherren zum 2:2. Der Faden beim Friedenauer TSC war endgültig gerissen. Die Kräfte schwanden, es wurde viel gewechselt und gezetert. Die Abwehr um Sven Kriese hatte jede Menge zu tun. Mit letztem Einsatz, ein wenig Glück und einem gut parierenden Stephan Blessing im Tor konnte das Unentschieden über die reguläre Spielzeit gerettet werden. Die Entscheidung zu Gunsten des DJK Schwarzweiß Neukölln fiel im anschließenden Elfmeterschießen deutlich aus.
Das erste Meisterschaftsspiel der Saison 21/22 bestreiten die Ü-50er vom Friedenauer TSC am Freitag, den 20.08.21, um 19:30 Uhr, daheim an der Offenbacher Str./Eingang Fehlerstrasse. Zu Gast ist der FSV Hansa 07.
Aufstellung: Blessing, Neitzel, Kriese, Grossmann, Apelt, Giese (1), Werner (1), Porsch, Schönfelder, Kunz, van Ryssen.
Autor: CvR